Grußwort S.E. des Botschafters Herrn Panos Kalogeropoulos zur wissenschaftlichen Tagung des CeMoG „Griechisch-deutsche Beziehungen im ostdeutschen Staatssozialismus“ (1949-1989) am 22. April 2015 in der Landesvertretung Sachsen, Berlin
Bei der Eröffnung der wissenschaftlichen Tagung des CeMoG „Griechisch-deutsche Beziehungen im ostdeutschen Staatssozialismus“ (1949-1989) am 22. April 2015 in der Landesvertretung Sachsen, Berlin sprach S.E. der Botschafter Herr Panos Kalogeropoulos das folgende Grußwort:
Sehr geehrter Herr Professor Dr. Pechlivanos!
Meine verehrten Damen und Herren!
Ich freue mich, dass meine erste Begegnung mit dem Centrum Modernes Griechenland (CEMOG), als Botschafter Griechenlands in Berlin, anlässlich einer wissenschaftlichen Veranstaltung stattfindet. Eine wissenschaftliche Veranstaltung mit dem Titel „Griechisch-deutsche Beziehungen im ostdeutschen Staatssozialismus“ (1949-1989), welche die Beleuchtung eines relativ unbekannten Kapitels der Beziehungen zwischen Griechenland und Deutschland (und konkreter seines östlichen Teils), zwischen Griechen und Deutschen, zum Ziel hat. Ich glaube, dass eine Parallelisierung der historischen Erfahrungen unserer beiden Nationen sich zwangsläufig ergibt, wenn wir den Anfang dieser dunklen und sensiblen Periode untersuchen: eine Parallelisierung, welche – und das muss von Anfang an betont werden – sich nicht auch noch auf die moralische Bewertung beider Seiten erstreckt. Konkreter: Beide Völker kamen tief verletzt aus dem Orkan des Krieges, aber auch tief in sich gespalten: das eine Volk in zwei verschiedenartige staatliche Einheiten und sozio-ökonomische Systeme und das andere Volk aus einem Bruderkrieg im Anschluss an eine unvorstellbar harte, fremde Besatzung.
Ich bin überzeugt, dass die Arbeiten der zweitätigen Tagung, an welcher so viele renommierte Wissenschaftler beider Seiten teilnehmen, auf die beste Art und Weise der Suche nach der historischen Wahrheit und der tatsächlichen Parameter der betroffenen Periode dienlich sind; einer Periode, möchte ich wiederholen, die nicht lange zurückliegt und deren Zeitzeugen noch am Leben sind.
Aus meiner besonderen Sicht möchte ich ergänzend Folgendes unterstreichen: Alles, was zum gegenseitigen Kennenlernen und zum gegenseitigen Verständnis zwischen unseren beiden Völkern beiträgt, ist jederzeit und unter allen Umständen willkommen, nützlich und konstruktiv. Und dies vor allem, da die Beziehungen zwischen unseren Ländern gegenwärtig eine, sagen wir, „sensible Phase“ durchmachen. Eine Phase, in welcher negative Stereotypen in den Vordergrund treten, sogar in der öffentlichen Rede, und ziemlich unbedacht abwertende Klischees ein ganzes Volk mit gefährlicher Leichtigkeit abstempeln. Ich denke, vor allem Sie als Historiker werden mir zustimmen, dass in der europäischen Geschichte immer viel, viel Leid entstanden ist, wenn in der Wahrnehmung eines Volkes die negativen Stereotypen über ein anderes Volk vorherrschten.
Der zweitägigen Tagung des Centrums Modernes Griechenland wünsche ich viel Erfolg und dem Centrum selbst noch viele fruchtbare Initiativen.
Ich danke Ihnen.