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Bildungs- und Kulturbeziehungen und Griechische Gemeinde
Aufgrund seiner geographischen Lage war Griechenland von jeher ein Land der Durchreise, das Europa mit Asien, die Ägäis mit dem Mittelmeer, den Süden Europas mit dem Norden Afrikas verbindet. Einflüsse aus allen diesen Regionen sind in Griechenland zusammengekommen und haben kulturelle Spuren im Land hinterlassen. Diese Einflüsse wurden immer erfolgreich aufgenommen, angepasst und umgeformt, um die griechische Vision der Welt und des Lebens darzustellen, und waren der Nährboden für die kulturelle Identität Griechenlands.
Neben Griechenlands berühmtem antikem kulturellem Erbe hat die moderne griechische Kultur neue Ausdrucksformen entwickelt, die internationale Anerkennung gefunden haben.
Für weitere Kulturinformationen über Griechenland verweisen wir auf:
- die Webseite des Kultur- und Sportsministeriums
- die Webseite des „Athens und Epidaurus Festival“
- die Webseite des „Hellenic Foundation for Culture”
Griechisch-österreichische kulturelle Beziehungen
Im 17. und 18. Jahrhundert entwickelten sich grenzüberschreitende, vor allem kommerzielle, Aktivitäten zahlreicher Griechen, welche sich im Laufe der Zeit in Wien oder in anderen Städten der Österreichisch-Ungarischen Monarchie niederließen. Sie gründeten Kirchen, Schulen (1801, d.h. Jahrzehnte vor der Entstehung des neuen griechischen Staates, wurde in Wien eine der ersten griechischen Schulen gegründet, die seither fast ohne Unterbrechung funktioniert) und Druckereien, gaben Zeitungen heraus und zeichneten sich im wirtschaftlichen und kulturellen Leben aus. Zu den angesehensten unter ihnen zählten der Baron Sinas, die Familien Karajannis (welcher u.a. Herbert von Karajan entstammte), Ipsilandis, Doumbas, Ikonomou, Kalafatis, Christomanos u.a. Das Gedankengut der französischen Aufklärung fiel auch in der griechischen Gemeinde Wiens auf fruchtbaren Boden; hier versammelten sich auch zahlreiche geflohene Aufklärer (Anthimos Gazis, Konstantinos Koumas, Neophytos Doukas, Rigas Velestinlis u.a.), welche einen großen Beitrag zur Vorbereitung des griechischen Aufstandes von 1821 leisteten. Von 1811 bis 1821 erschien in Wien die von A. Gazis und anderen Aufklärern herausgegebene Zeitschrift Ermis o Logios ("Hermes der Gelehrte"), das bedeutendste griechischsprachige Periodikum in der Zeit vor der Befreiung. Aus jener Zeit datiert auch die Griechengasse zwischen den beiden griechisch-orthodoxen Kirchen im Zentrum des alten griechischen Viertels.
Im 19. Jh. stand Wien unter dem Einfluss des Neoklassizismus und des Historismus. Zahlreiche in jener Zeit errichtete Gebäude wurden mit Motiven aus der griechischen Antike oder Mythologie geschmückt. Kaiserin Elisabeth trug mit ihrer Liebe zu Griechenland zu dieser Strömung bei. Bis heute gibt es zwischen Griechenland und Österreich einen regen kulturellen Austausch.
Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass das Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien die bedeutendste Forschungseinrichtung im deutschsprachigen Raum darstellt, die sich mit Geschichte, Kultur, Sprache und Literatur des mittelalterlichen und des modernen Griechentums beschäftigt.
Einen bedeutenden Beitrag zur Verbreitung der neugriechischen Sprache leisten auch die österreichischen Volksbildungseinrichtungen. Mehrere Wiener Volkshochschulen bieten Neugriechischkurse an, wobei Neugriechisch zu den beliebtesten Fremdsprachen zählt.
Griechische Gemeinde
In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, als zahlreiche junge Menschen aus Griechenland zu Studienzwecken nach Österreich kamen, entstand in Graz die größte Auslandsstudentengemeinde jener Zeit mit 3.000 Studierenden aus Griechenland. Jene unter diesen Studierenden, die hier Familien gründeten und sich eine berufliche Existenz aufbauten, stellen den Kern der heutigen griechischen Gemeinde dar. Die griechische Gemeinde in Österreich besteht derzeit nach Einschätzungen aus ca. 7.000 - 8.000 Mitgliedern, die hauptsächlich in Wien, Graz und Linz leben, wo auch die wichtigsten griechischen Vereine aktiv sind. Darüber hinaus sind jedoch Griechen verstreut über ganz Österreich zu finden. In ihrer großen Mehrheit sind es Akademiker (Ärzte, Ingenieure, Wissenschafter etc.), Künstler, Geschäftsleute und sonstige Unternehmer.
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